2005 wurde der Pilgerweg von Loccum (bei Hannover) nach Volkenroda (Thüringen) von der hannoverschen Landeskirche eingerichtet. Pilgern ist eine alte christliche Tradition. Seit weit über 1000 Jahren begeben sich Christen auf Pilgerreisen. Immer mehr Menschen folgen inzwischen wieder dieser Tradition und machen sich auf den ca. 300 km langen Weg. Er folgt der Weser, der Leine und der Unstrut. Dabei führt er durch das Wesergebirge, den Vogler, den Solling sowie das Eichsfeld.

In der Klosterkirche steht für Pilger zu den Öffnungszeiten der Kirche Mineralwasser bereit, sie erhalten den Pilgerstempel mit dem Abbild der Klosterkirche, ein Lesezeichen mit Pilgersegen und dürfen sich über eine kleine Pilgersocke mit Segensspruch freuen. Bei Bedarf sind die Gastgeber auch gerne bei der Suche nach einer Unterkunft behilflich. Für das dringende Bedürfnis steht an der Kirche zu den Öffnungszeiten eine Toilette zur Verfügung. Wer genügend Zeit hat, kann auch eine ca. 30 minütige Kirchenführung (2 Euro pro Person) über Führungen@Klosterkirche-Kemnade.de buchen.

In der Mittagszeit, wenn die Kirche geschlossen ist, können Pilger und Wanderer gegenüber im alten Turm am Kirchplatz rasten. Auch dort gibt es den Pilgerstempel und ein Gästebuch.





Die Marktkirche St. Dionysius



Direkt vor der Klosterkirche befinden sich die Reste der alten Marktkirche St. Dionysius, bestehend aus dem Turm und dem Chor (Klus). Ihr genaues Entstehungsdatum kennen wir nicht. 1352 wird sie in einer Urkunde schon als „de olde Kerken“ bezeichnet. Man kann also davon ausgehen, dass sie schon im 13.Jahrhundert bestanden hat. Die Marktkirche war das Gotteshaus für die Einwohner von Kemnade und Bodenwerder. Im 30-jährigen Krieg wurde der größte Teil der Kirche zerstört. Der noch vorhandene östliche Teil, die Klus, wurde 1665 mit einer Abschlusswand gesichert. Der heute noch vorhandene Turm wurde erst 1740 für den im Krieg zerstörten Turm erbaut; er wurde als Glockenturm für die Klosterkirche genutzt, bis diese 1899 einen Dachreiter mit eigenen Glocken erhielt. Die verbliebenen Teile der St. Dionysius Kirche wurden als Friedhofskapelle, Begräbnisstätte, Feuerwehrhaus und Abstellraum für den Leichenwagen genutzt.